Benefiz-Adventskonzert der Sängervereinigung Geislitz
zugunsten des Förderkreises Hospiz Kinzigtal
Ein kleines Wintermärchen in und um St. Peter
Stimmungsvoller hätte man den 1. Advent kaum begehen können – und dies in mehrfacher Hinsicht. Denn schon auf dem Weg in die Peterskirche auf dem verschneiten Gelnhäuser Obermarkt wurden die mehr als 200 Besucher im Licht der Laternen, des riesigen Adventskranzes und des haushohen Adventskalenders vorweihnachtlich eingestimmt: eine winterliche Kulisse wie aus dem Märchenbuch.
Wer angesichts der schwierigen Straßenverhältnisse und der noch viel schwierigeren Parksituation rund um die für die große Weihnachts-Erlebnisführung abgesperrte Altstadt befürchtet hatte, dass nur wenige Menschen in die Peterskirche finden würden, sah sich schnell getäuscht. Alle Plätze waren schon eine Viertelstunde vor Konzertbeginn besetzt, und noch immer kamen weitere erwartungsvolle Besucher.
Den überfüllten Kirchenraum füllte Organist Siegfried Hummel (Paraphrase über Tochter Zion) dann auch klanglich mit kräftigen Anschlägen. Klar, dass die Orgel keine Mühe hatte, das hohe Kirchenschiff in einen Konzertsaal zu verwandeln. Aber wie würden die vier Chöre der Sängervereinigung in diesem alten Gemäuer und vor den vielen Menschen in dicker winterlicher Kleidung zu Gehör kommen? Auch hier erwies sich jegliche Befürchtung sofort als völlig unbegründet: Mit dem ersten Liedvers von Friedrichs Händels „Tochter Zion, freue dich“ ging ein unmerkliches Raunen durch das Auditorium: Die Akustik in St. Peter ist auch für Chöre ein Traum.
Das rund zweistündige Programm (siehe auch den GNZ-Bericht auf unserer Presseseite), vorzüglich moderiert von der evangelischen Pfarrerin Manuela vom Brocke und aufgelockert durch kleine Lesungen des Chorleiters Thomas Löffler, wurde selbst von den kleinsten Besuchern mit offenen Augen und weit offenen Ohren geradezu aufgesogen. Zu ihrem 125-jährigen Jubiläum hätte sich die Sängervereinigung Geislitz e.V. selbst kein schöneres Geschenk machen können.
Vorweihnachtlich reich beschenkt fühlte sich schließlich auch der Förderkreis Hospiz Kinzigtal, der mit seinen Vorständen Rolf Heggen und Eugen Glöckner sowie vielen weiteren Förderkreis-Mitgliedern im Publikum vertreten war. Als am nächsten Tag die Spenden in den Boxen zusammengezählt wurden, gab es noch einmal große glänzende Augen: 1.240 Euro lagen auf dem Gabentisch. „Wenn das Konzert Ihnen gefallen hat, dann schauen Sie bitte, ob genug Scheine in die Spendenboxen passen,“ hatte der Vorsitzende der Sängervereinigung, Achim Höflich, zum Abschied aus St. Peter gesagt. Keine Frage: Es hat ihnen gefallen.
Rolf Heggen
Fotos: Joachim Ludwig/GNZ