Ehrenamtspreis 2016 für den Förderkreis Hospiz Kinzigtal
Bewegende Ehrung durch Susanne Simmler im Main-Kinzig-Forum
Ehrung des Förderkreises Hospiz Kinzigtal e.V. im Main-Kinzig-Forum (von links): Vorsitzender Rolf Heggen, Kreisbeigeorneter Matthias Zach, Schatzmeisterin Hannelore Koperski, Zweiter Vorsitzender Eugen Glöckner, Schriftführerin Antje Kornhuber, die Beiratsmitglieder Elfriede Seipp, Stefanie Ross, Dr. Gabriela Robotka-Rau, Ina Löber, Olga von Lilienfeld-Toal, Monika Dietz-Geis, Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler und Jutta Straub, Vorsitzende des Sozialausschusses des Kreistags
In einer überaus warmherzigen und bewegenden Feierstunde am 30. November 2016 im Barbarossasaal des Main-Kinzig-Forums sind der Förderkreis Hospiz Kinzigtal e.V., Gelnhausen, und die Gruppe der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Malteser Kinderhospizdienstes Main-Kinzig-Fulda mit dem „Preis für besonderes ehrenamtliches soziales Engagement 2016“ ausgezeichnet worden.
Der Förderkreis Hospiz Kinzigtal war für diese hoch dotierte Auszeichnung von Dechant Markus Günther, Gelnhausen, sowie von Bernhard Iffland, Linsengericht, vorgeschlagen worden. Der Sozialausschuss des Kreistags hatte dann die Qual der Wahl. Denn es gab noch viele weitere gute Vorschläge.
Die Sozialdezernentin des Main-Kinzig-Kreises und Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler würdigte mit sehr empathischen Worten die Arbeit der diesjährigen Preisträger: „Sie haben sich den mitmenschlichen Beistand für sterbenskranke Menschen auf die Fahnen geschrieben. Die Begleitung von Sterbenden und ihren Angehörigen gehört in unsere Gesellschaft. Wir müssen die Menschen auch am Ende ihres Lebens ummanteln. Das ist gerade in Zeiten, in denen mehr als siebzig Prozent der Menschen im Krankenhaus oder Pflegeheim und oftmals alleine sterben, umso wichtiger.“
Aufmerksame Zuhörer bei der Laudatio der Sozialdezernentin Susanne Simmler im Barbarossasaal des Main-Kinzig-Forums
Susanne Simmler ging auch auf die unglaublich kurze Zeitspanne ein, in dem der Förderkreis Hospiz Kinzigtal sein großes Ziel erreicht habe. Die „Gelnhäuser Neue Zeitung“ schrieb unter dem Titel „Begleiter auf dem letzten Weg“ zur Laudatio von Susanne Simmler auf den Förderkreis unter anderem: „Die Gründer des Förderkreises haben ein Thema in sich getragen, für das sie dann auch überaus aktiv eingetreten sind. Es braucht aber auch einen Nährboden, auf den die Ideen fallen können. Den haben wir bereitet. Im Main-Kinzig-Kreis hat der Förderkreis einen Verbündeten gefunden, der seine Arbeit überparteilich unterstützt hat. Nur wenige Beschlüsse im Kreistag und Kreisausschuss sind so einmütig gefasst worden.“
Der Förderkreis habe ganz viele Türen aufgestoßen, „die wir dann gemeinsam ein Stück weiter aufgeschoben haben“. Und nur zwei Jahre später sei die Idee nun kurz davor, Wirklichkeit zu werden. „Die Bauarbeiten im ehemaligen Kreisruheheim stehen kurz vor der Fertigstellung, schon bald wird das neue Hospiz acht Plätze anbieten können. Das wäre ohne das unermüdliche Engagement und den Mut des Förderkreises nicht möglich gewesen,“ betonte Susanne Simmler. „Davor kann ich nur meinen Hut ziehen.“
Die „Osthessen-Zeitung“ in Fulda schrieb: „Der Förderkreis Hospiz Kinzigtal zeichnet sich durch überragendes, ehrenamtliches Engagement aus, die Schaffung eines stationären Hospizes wäre ohne die öffentlichkeitswirksamen und breite Bevölkerungsschichten ansprechenden Aktivitäten nicht zu Stande gekommen. Im Vorfeld der Gründung des St. Elisabeth Hospizes Kinzigtal im ehemaligen Kreisruheheim des Main-Kinzig-Kreises und auch zur kontinuierlichen Unterstützung des ab Juni 2017 voraussichtlich in Betrieb gehenden Hospizes, hat der Förderkreis allein durch sein ehrenamtliches Engagement eine Vielzahl von Einzelpersonen, Institutionen und sogar Kommunen als Mitglieder und Unterstützer geworben.“
Im „Gelnhäuser Tageblatt“ wurde Susanne Simmler aus ihrer Laudatio auf die Mitglieder des Förderkreises zitiert: „Ohne Ihren Mut, Ihre Entschlossenheit und Bereitschaft Menschen in den denkbar schwierigsten Zeiten ihres Lebens zu unterstützen, wäre unser Kreis ärmer und kälter.“
Förderkreis-Vorsitzender Rolf Heggen bedankte sich zunächst bei Dechant Markus Günther und Bernhard Iffland für den Mut, einen so jungen Verein gleich für diesen begehrten Ehrenamtspreis vorzuschlagen, und beim Sozialausschuss des Kreistags für das einstimmige Votum. „Das hat uns wirklich sehr überrascht.“ Umso größer sei die aufrichtige Freude im Vorstand und Beirat des Förderkreises: „Wir sind sehr glücklich über diese Auszeichnung, da sie uns die Anerkennung unserer Arbeit in der Gesellschaft zeigt.“
Heggen sagte weiter: „Es war unglaublich schön und erfüllend, das Projekt voranzutreiben, weil wir wirklich überall, wo wir um Unterstützung gebeten haben, auf offene Ohren gestoßen sind. Inzwischen zählt unser Verein bereits 276 Mitglieder und nahezu täglich werden es mehr. Mit den vielen Spendern und Förderern kommen wir sogar auf rund 500 Unterstützer.“ Dies zeige, wie groß der Schulterschluss bei diesem Projekt in der Gesellschaft sei. Dafür stehe auch die Mitgliedschaft des Main-Kinzig-Kreises und von bisher elf Kommunen im Förderkreis und er sei sehr zuversichtlich, dass es noch wesentlich mehr würden. „Wir stehen nicht alleine da, und deshalb fühlen wir uns auch als Glückskinder.“
Ein besonderer Glücksfall für den Förderkreis sei dabei der Main-Kinzig-Kreis, ohne dessen überaus engagierte und dynamische hauptamtliche Spitze mit Landrat Erich Pipa, der Ersten Kreisbeigeordneten Susanne Simmler und dem Kreisbeigeordneten Matthias Zach man seine Ziele auch nicht annähernd so gut und schnell hätte erreichen können. Im Durchschnitt würden acht bis zehn Jahre für Errichtung eines neuen Hospizes veranschlagt. Auch die Stadt Gelnhausen mit Bürgermeister Thorsten Stolz als treibender Kraft sei von Anfang an ein wertvoller Partner gewesen.
Auslöser für all dies sei die Initiative der vier Gelnhäuser Damen Hannelore Koperski, Olga von Lilienfeld-Toal, Stefanie Ross und Elfriede Seipp gewesen, die vor drei Jahren erstmals mit ihrer Idee von einem Hospiz im Altkreis Gelnhausen an die Öffentlichkeit gegangen seien. „Es sind unsere Kleeblatt-Damen“, sagte Heggen. Die „Gelnhäuser Neue Zeitung“ zitierte die heute 92 Jahre alte Elfriede Seipp: „Wir haben das Rad in Schwung gebracht und ganz viele Menschen haben mitgeholfen, es weiterzudrehen. Vielen Dank an alle, die mitgedreht und an unsere gemeinsame Sache geglaubt haben.“ Und das „Gelnhäuser Tageblatt“ zitierte Elfriede Seipp mit der Aussage: „Jetzt sind wir angekommen und heute stehen wir vor der Eröffnung eines Hospizes, in dem sich liebevolle Mitarbeiter bis zuletzt um ihre Mitmenschen kümmern werden.“
Hat gut lachen: Förderkreis-Vorsitzender Rolf Heggen
Fotos: Andrea Sandow, Main-Kinzig-Kreis