Hospiz 2022

Eine feste Größe in der Gelnhäuser Altstadt: Das Hospiz in der Holzgasse

Förderkreis Hospiz Kinzigtal zieht Resümee

Hospiz in Gelnhausen fest etabliert

Viele schwerkranke Menschen, begleitet und umsorgt von einem professionell-empathischen Team, konnten im Hospiz St. Elisabeth Kinzigtal in Ruhe und Würde von ihren Angehörigen Abschied nehmen. Fünf Jahre nach der Einweihung des Hauses in der Gelnhäuser Holzgasse zieht Hospizleiter Frank Hieret ein sehr positives Fazit: „Wir haben uns fest etabliert, nicht nur in Gelnhausen, sondern im gesamten Main-Kinzig-Kreis und sogar über die Kreisgrenzen hinaus. Unser Hospiz war im Jahr 2022 zu 94 Prozent ausgelastet. Der Wert liegt deutlich über dem Bundesschnitt.“ Hieret kann sich auch über eine sehr geringe Fluktuation unter den Mitarbeitenden freuen, „trotz der hohen physischen und psychischen Belastung. Die Betreuung der Gäste und ihrer Angehörigen ist die über allem stehende Aufgabe für das Personal im Hospizbetrieb. Die Personaldecke ist gesetzlich vorgegeben. Alle Pflegekräfte haben eine Palliativ-Weiterbildung, was auch durch unseren Förderkreis finanziert wird.“

Der vor acht Jahren gegründete Förderkreis Hospiz Kinzigtal, zu dessen Vorstand auch Hieret gehört, war die treibende Kraft hinter dem Gelnhäuser Hospiz. Für die gute Basis des gemeinnützigen Förderkreises sorgen inzwischen mehr als 550 Mitglieder, darunter alle 29 Städte und Gemeinden im Main-Kinzig-Kreis, sowie 17 Zimmer-Patenschaften. Insgesamt haben bereits 2.837 Personen, Kommunen, Kirchengemeinden, Unternehmen, Institutionen, Institute, Verbände, Vereine, Arztpraxen, Parteien, politische Gremien und private Gemeinschaften die Aufgaben des Förderkreises durch Spenden oder andere Leistungen unterstützt (Stand 5. Dezember 2022). Der Mitgliedsbeitrag beträgt 24 Euro/Jahr (40 Euro als Paar). „Unser Konzept, mit geringen Beiträgen auf eine breite Unterstützung der Menschen vor Ort zu setzen, ist aufgegangen und sichert die Hospiz-Zukunft in Gelnhausen“, sagt der Förderkreis-Vorsitzende Rolf Heggen aus Großenhausen.

Die stationäre Hospizarbeit ist auf Spenden angewiesen. Denn gemäß der bundesweiten Rahmenvereinbarung können nur 95 Prozent der jährlichen Betriebskosten auf den Pflegesatz umgelegt werden. Fünf Prozent der Kosten bringt der Förderkreis auf, das sind jährlich zwischen 70.000 und 80.000 Euro. „Zudem werden Dinge ermöglicht, die allein den Gästen zugutekommen“, stellt Heggen heraus. „Dazu gehören zum Beispiel eine Musik- und eine Hundetherapie sowie allerlei Anschaffungen, die den Alltag der Gäste im Hospiz erleichtern oder bereichern.“

Eine besondere Herausforderung für die Arbeit von Hieret und seinem Team ist nach wie vor die Angst vieler Menschen vor dem Gang ins Hospiz, vor Tod und Sterben. Im Bundesdurchschnitt verweilen Gäste rund drei Wochen in einem Hospiz, aber ein großer Teil verstirbt schon innerhalb der ersten Woche. Wann ist der richtige Zeitpunkt, ins Hospiz zu gehen? „Die Frage kann nicht mit einer konkreten Angabe beantwortet werden“, sagt Hieret. „Doch der Benefit, den ein Hospizaufenthalt für den Gast mit sich bringt, ist umso größer, je länger jemand bei uns ist. Dabei geht es zum einen darum, eine intensive Beziehung zu den Gästen aufzubauen – ein wesentlicher Teil der Hospizarbeit. Zum anderen geht es auch um die intensive Begleitung der Angehörigen. Ihnen wird der Wert unserer Einrichtung für sie selbst oft erst in den Tagen im Hospiz klar.“

Spendenkonten Förderkreis Hospiz Kinzigtal e.V.: Kreissparkasse Gelnhausen, IBAN: DE42 5075 0094 0000 0794 88, BIC: HELADEF1GEL – VR Bank Bad Orb-Gelnhausen, IBAN: DE70 5079 0000 0008 6513 88, BIC: GENODE51GEL – VR Bank Main-Kinzig-Büdingen, IBAN: DE66 5066 1639 0003 2025 00, BIC: GENODEF1LSR