2019 leikert

Über den Dächern von Gelnhausen: Rolf Heggen, Dr. Katja Leikert, Eugen Glöckner, Frank Hieret

Zeit und Zuwendung

CDU-Kreisvorsitzende Dr. Katja Leikert besucht Hospiz St. Elisabeth Kinzigtal in Gelnhausen

„Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den letzten Tagen mehr Leben.“ Diesem Leitspruch hat sich das Hospiz St. Elisabeth Kinzigtal in Gelnhausen verschrieben. Wie dieses Ziel konkret umgesetzt wird, davon überzeugte sich die Vorsitzende der CDU Main-Kinzig, Dr. Katja Leikert, bei einem Besuch in der Barbarossastadt. Einrichtungsleiter Frank Hieret sowie Förderkreis-Vorsitzender Rolf Heggen und sein Stellvertreter Eugen Glöckner ließen die auf den ersten Blick ungewöhnliche und von vielen glücklichen Zufällen und Fügungen geprägte Geschichte der Einrichtung Revue passieren.

Vier engagierten Gelnhäuser Seniorinnen – Hannelore Koperski, Olga von Lilienfeld-Toal, Stefanie Ross und Elfriede Seipp – ist der Anstoß zur Gründung eines "Fördervereins im Altkreis Gelnhausen" zu verdanken. Auf eigene Faust hatten die vier Damen im November 2013 zu einen Informationsabend in der Gelnhäuser Stadthalle eingeladen. Im Februar 2014 ging der Förderkreis Hospiz Kinzigtal mit dem Gründungsvorsitzenden Rolf Heggen an den Start. Im August 2017 konnte das Hospiz in der Gelnhäuser Holzgasse seine Pforten öffnen – eine Rekordzeit für die Hospizbewegung in Deutschland. Wichtigste Partner in dieser Entwicklung: Caritas und Main-Kinzig-Kreis. Und es fanden sich dann zahlreiche weitere Mitstreiter, die das Projekt seither unermüdlich unterstützen.

„Zehn bis zwölf Jahre“ dauere es im Durchschnitt, von der ersten Idee bis zur Eröffnung eines Hospizes, hatten Experten dem Förderkreis-Vorstand anfangs prognostiziert. In Gelnhausen wurde diese Marke deutlich unterboten: Bereits ein Jahr nach der Gründung des Förderkreises war eine passende Immobilie gefunden. Rund 2,5 Millionen Euro hat der Main-Kinzig-Kreis in die Errichtung des Hospizes im ehemaligen Kreisruheheim im Herzen der Gelnhäuser Altstadt investiert. In dem denkmalgeschützten Sandsteingebäude fanden acht Gästezimmer sowie zahlreiche weitere Räume – auch für Angehörige – Platz; ein Aufzug und eine Terrasse mit herrlichem Blick über Gelnhausen wurden angebaut.

Nahezu zeitgleich hatte die Bundesregierung das „Gesetz zur Verbesserung der Hospiz- und Palliativversorgung in Deutschland“ auf den Weg gebracht, das vielfältige Maßnahmen enthält, die die medizinische, pflegerische, psychologische und seelsorgerische Versorgung von Menschen in der letzten Lebensphase verbessern und einen flächendeckenden Ausbau der Palliativ- und Hospizversorgung fördern. Mit dem Gesetz wurde die Palliativversorgung ausdrücklich Bestandteil der Regelversorgung in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Auch die finanzielle Ausstattung stationärer Kinder- und Erwachsenen-Hospize wurde verbessert. Hierfür wurde der Mindestzuschuss pro Tag der Krankenkassen für Hospize je betreutem Versicherten erhöht. Seither tragen die Krankenkassen 95 Prozent der zuschussfähigen Kosten für einen Hospiz-Aufenthalt; die Restsumme – derzeit rund 60.000 Euro – wird in Gelnhausen vom Förderkreis Hospiz Kinzigtal e.V. über Mitgliedsbeiträge, Patenschaften und Spenden finanziert. Der Förderkreis kümmert sich zudem um viele weitere Maßnahmen, die den Gästen im Hospiz oder dem Hospiz-Team zu Gute.

Und so fügte sich in Gelnhausen ein Puzzleteil ins andere. Als Träger fungiert hier die Hospiz St. Elisabeth Kinzigtal gemeinnützige GmbH Gelnhausen; Gesellschafter sind der Caritasverband für die Diözese Fulda, der Caritas-Verband für den Main-Kinzig-Kreis sowie der Förderkreis Hospiz Kinzigtal. Rund 500 Mitglieder zählt der Förderkreis, darunter 24 Städte und Gemeinden; hinzu kommen zahlreiche Förderer, Spender und Unterstützer sowie ehrenamtliche Helfer, die den Gästen im Hospiz das wohl wertvollste schenken: Zeit und Zuwendung. Jeweils zwei examinierte Pflegekräfte stehen den Gästen im Schichtdienst an 365 Tagen rund um die Uhr zur Seite. Die Auslastung liegt bei rund 93 Prozent.

Katja Leikert zeigte sich vom Elan der Mitarbeiter und der großen Empathie, die den Gästen in der letzten Lebensphase entgegengebracht wird, beeindruckt. „Das Gespräch mit Frank Hieret, Rolf Heggen und Eugen Glöckner wird noch lange in mir nachwirken. Als Bundestagsabgeordnete nehme ich einige gute Anregungen und Ideen, beispielsweise was den Abbau bürokratischer Hürden und das Zusammenspiel mit den Krankenkassen angeht, mit nach Berlin. Vielen Dank für die wertvolle Arbeit, die hier geleistet wird!“